Meine publizistische Tätigkeit wird eigentlich am besten von den beiden hier im Text abgebildeten Damen beschrieben. Sie definieren auch meine Studiengänge, nämlich Geschichte und Slavistik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, von der ich mich im Jahre 2008 mit der Promotion endgültig verabschiedet habe. Meine Dissertation – siehe unten – verbindet beide Fachgebiete, da ich in der beschaulichen nordböhmischen Kleinstadt Leitmeritz (Litoměřice) meine historischen Forschungen ohne Kenntnisse der tschechischen Sprache nicht hätte durchführen können. Trotzdem ist für den ersten thematischen Teil meiner Publikationen in erster Linie die Muse Clio zuständig.
Die Dame Libuše steht für den zweiten Komplex, da sie in den tschechischen Handschriftenfälschungen vom Beginn des 19. Jahrhunderts eine zentrale Rolle spielt. Hatte ich mich für die historischen tschechischen Themen noch in einem freiwilligen Auswahlakt entschieden, so musste ich zur Bearbeitung des Fälschungs-Topos erst mit gewissermaßen sanfter Gewalt gedrängt werden. Das Vergnügen kam bei der Arbeit; ich denke, die hat sich gelohnt; das Thema wird mich in veränderter Form auch weiter begleiten.
Zurück zur Geschichte (die ich auch bei den Fälschungen nie ganz aufgegeben habe): Das Interesse für den Österreichischen Erbfolgekrieg verdanke ich der Begeisterung für ein Musikstück, nämlich das „Dettinger Te Deum“ von Händel. Der Historiker wird sofort bemerken, dass die hier besungene Schlacht zu einem Zeitpunkt stattfand, den ich in den letzten Publikationen noch gar nicht erreicht habe; sie enden im Jahr davor. Es wird hier sozusagen die Vorgeschichte aus Sicht der französischen Diplomatie erforscht; der Abschluss muss noch folgen.